Ugh. Neverwinter Nights. Naja. Ich habe mal einen Neverwinter Nights First Look getippt. Viel Spaß. Oder auch nicht.

Auf die Sache mit dem Schach komme ich nochmal zurück. You can run, but you... Du weißt schon.

OK, Zeit für einen Themenwechsel. Neverwinter Nights?

Schach ist keine Kunst. Schach ist nur eine handvoll Regeln, die weder interpretationsfähig noch -bedürftig sind. Ich werde vom Lesen der Schachregeln nicht emotional berührt und sie werden mir keine neuen Einsichten in irgendetwas geben.

Schach ist nichts anderes als eine Grammatik mit der man prüft, ob gewisse Spielzüge erlaubt sind oder nicht. Wenn du Schach für Kunst hälst, dann ist fast alles vom Menschen geschaffene Kunst und damit wäre die Debatte null und nichtig, weil Kunst dann banal wäre (und man zudem die Abgrenzung zur Wissenschaft verliert.)

Wie ich schon gesagt habe, könnte ein bestimmtes Schachspiel vielleicht als Kunst betrachtet werden. Schach selber ist aber keine Kunst. Punkt.

Was Mandela betrifft, es ging mir darum zu zeigen, dass Anerkennung nichts mit Kunst zu tun hat. (Es schien mir als ob du so argumentiertest.)

Seit wann ist Nelson Mandela ein Spiel? Ich dachte, wir reden über Spiele!

Und wieso können Go und Schach keine Kunst sein? Ihren künstlerischen Wert beziehen sie aus aus ihrem einfachen Spielkonzept, das Raum für komplexe Strategien lässt. Es ist eine andere Art von Kunst, als ein Spiel wie The Longest Journey, das viele tolle Hintergrundgrafiken und spannende Dialoge mit lupenreinem Voice Acting hat. Auf genau diesen anderen Kunstbegriff wollte ich doch hinaus.

Du hast völlig recht, es handelt sich bei Anerkennung und Inhalten um zwei völlig unterschiedliche Sachen. Kurzfristig wäre mir die Anerkennung lieber und ist sicher auch das realistischere Ziel. Das Medium steckt ja noch in seinen Kinderschuhen. Werden Computerspiele als Medium ernst genommen, dann kriegt man auch eher Leute, die bereit sind mit dem Medium Kunst zu machen.

Aber bei der Diskussion um Rez geht es mir um Inhalte. These: Rez ist ein sehr interessantes Konzept, die Umsetzung ist aber sehr oberflächlich. Es hätte Kunst werden können, ist es aber nicht.

Im übrigen genießt Nelson Mandela auch internationale Anerkennung und er ist trotzdem keine Kunst. Deine Vergleiche hinken nicht, sie haben ihre Beine verloren. Und niemand hält Schach oder Fussball für Kunst. Fussballspielen vielleicht. Aber das ist dann auch ein anderer Kunstbegriff. Eine Tätigkeit kann so komplex sein, dass man sie als Kunst bezeichnet. Das muss aber nicht bedeuten, dass das Ergebnis dieser Tätigkeit Kunst ist. Man kann Programmieren als Kunst auffassen, aber das macht Office nicht zum Kunstwerk. Ich denke du verstehst was ich meine.

Im Endeffekt wäre es schön, wenn Computerspiele überhaupt erst mal ernst genommen werden. Ich verlange nicht, dass man sie als Kunst betrachtet. Ich will nur, dass man sie als Unterhaltung ernst nimmt, etwa im gleichen Sinne wie man Blade 2 ernst nimmt. Das würde für den Anfang reichen, und dann kann man weiter schauen.