Mir macht Rez Spaß. Die Musik ist natürlich typisches Disco-Gedröhne (wobei ich Fear von Adam Freeland -- die Musik von Area 5 -- auch in der Playlist von CrapRadio habe). Die Grafik soll wohl an eine Mischung aus Tron und Drogenvision erinnern. Ist Rez ein Spiel, das künstlerische Barrieren durchbricht? Durchaus nicht. Aber es ist cool, eben "was anderes", und macht auf eine bizarre Art und Weise Spaß. Überhaupt ist Rez ein Spiel, mit dem man Konsolen- und Spielemuffeln zeigen kann, dass es auch Spiele gibt, in denen man nicht auf Schildrkröten hüpft oder stöhnenden Zombies die Köpfe wegballert.

In other news: Ich habe gestern meinen alten Atari Mega ST 4 angeschaltet. Im Diskettenlaufwerk steckte noch MCopy 87. Das ist ein Diskettenkopier und -formatier-Programm, das beim Kopieren und Formatieren lustige Musik abspielt, die einem die Wartezeit versüßen soll. Da ich mich gerade zumindest musikalisch auf einer Art Computer-Retro-Trip befinde, wurde mir bei der Sache ganz heiß. Mmm.

Toll. Ganz toll, Enyak. Da geht unser Image als Familiensendung den Bach runter.

Aber du hast recht. Hendrik kriegt von mir The Dig und dann erzählt er uns hier, wie er es findet. Dann wissen wir, ob wir es verklären oder ob es immer noch so gut ist wie damals.

Was die Sneaks betrifft, ich hatte vor einigen Wochen Lilo & Stitch, lange bevor der irgendwo anlief. Angeblich hatten wir es als Weltpremiere und haben ihn als erstes zahlendes Publikum der Welt gesehen. Dafür lief letzte Woche American Outlaws, den ich schon vor ca. 3 Jahren auf DVD gesehen habe. Ganz toll.

Der Unterschied zwischen Spielen und Filmen ist unter anderem, daß bei Filmen ein hohes handwerkliches Niveau herrscht. Die meisten Spiele haben ja nicht mal den Selbstrespekt ein nettes Hauptmenü zu gestalteten oder einen kompetenten Komponisten anzuheuern. Hinzu kommt, dass bei Filmen eben jedes Jahr *doch* ein paar coole Filme rauskommen, die sich nicht krampfhaft dem Massengeschmack anpassen oder Clones älterer Filme sind (und trotzdem häufig Hits werden). Das gibt es bei Spielen eigentlich kaum. Da hat man maximal ein oder zwei interessante Sachen pro Jahr. Und richtig experimentelle Spiele gibt es sowieso so gut wie gar nicht.

Rez hat es versucht, aber da kommen wir wieder zum dem Punkt, dass es einfach an Talent mangelt. Die Musik in Rez war total mies und visuell war es zwar schick anzuschauen aber sehr derivativ und wenig originell. Klassenziel verfehlt. Ähnlich wie Morrowind. Es hat einen riesigen Spass gemacht, die wunderbare Welt und ihre Kultur kennenzulernen, aber das eigentliche Spiel war kaum vorhanden.

On a related note... Ficken!

Egal. "Von The Dig habe ich mal die Verpackung gesehen. Ich weiß, ich bin ein Versager."

Nichtmal die Demo gespielt? Perfekt. Das gibt mir die Möglichkeit das Spiel noch einmal durch die Augen eines völlig unbedarften Erst-Spielers erleben zu dürfen.

Ficken 2!

Murder by Numbers durfte ich mir im Rahmen eines Sneak Previews anschauen. Die Zeiten, in denen man bei sowas noch auf wirklich coole Filme, die erst Monate später anlaufen, hoffen durfte, sind leider vorbei.

Von The Dig habe ich mal die Verpackung gesehen. Ich weiß, ich bin ein Versager.

Bruckheimerismus: das mit den Spielen ist doch genau wie bei den Filmen. Über 90% der Spiele und Filme braucht man gar nicht zu diskutieren. Bei den Filmen merkt man es vielleicht weniger, wegen der vielen Direct-to-Video-Releases. Die 10%, die nicht ganz so schlecht sind, muss man an anderen Standards messen. Bei den Spielen ist Morrowind ein prima Beispiel: Es ist insgesamt locker eines der besten und beeindruckendsten Spiele der letzten Jahre. Aber von den guten ist es wieder eines der schlechtesten. Die Grafik ist auf den ersten Blick beeindruckend, aber nach ein paar Stunden hat man sich sattgesehen und ärgert sich eher darüber, dass die Welt so statisch ist. In den ersten 10 Spielminuten freut man sich über das hervorragende Voice Acting, welches dann einfach verschwindet. Und der Spielspaß? Erst findet man toll, dass man scheinbar alles machen kann, worauf man Lust hat, aber irgendwann kommt der Punkt, wo man die Mechanismen des Spiels durchschaut, und es nur noch genießen kann, wenn man mit der eigenen Phantasie nachhilft. Ist Morrowind also ein "gutes Spiel"? Es ist auf jeden Fall besser als die ganzen Etherlords, Freedome Forces und SoF2s dort draußen. Aber dann doch irgendwie doof. Bizarr.

Tja. So ein Mist. Egal. War ein nettes Spiel.

Murder by Numbers: Was schaust du dir auch so einen offensichtlichen Müll an?

The Dig: Soll das heissen, dass du es nie gespielt hast? Nicht mal ein bisschen?

Farbschema: Prima. Ich wollte schon meckern, aber dann ist mir eingefallen, dass ich es ja auch selber ändern könnte. Dazu bin ich aber zu faul, also kann ich auch nicht meckern.

Ich würde im übrigen nicht sagen, dass die Spieleentwickler zu jung sind. Aber sie entwickeln genau die Spiele, die die Spieler wollen. Es mangelt völlig an Visionen und Ambitionen. Es ist halt einfach keine Branche, die Talent anzieht. Wenn man auf das hört, was die Kundschaft verlangt, kriegt man maximal sowas wie Jerry Bruckheimer hin. Und das würde den meisten Spielen noch schmeicheln, schließlich haben sie bei weitem nicht das handwerkliche Polish der üblichen Bruckheimer Produktion.

Blizzard ist im übrigen sowas wie der Bruckheimer der Spielebranche. Fast-Food Gameplay kombiniert mit hohen production values. (Gibt es dafür eigentlich ein deutsches Wort?) Und das gehört im Endeffekt schon zum Besten was die Branche zu bieten hat.